Der Frank Götzke Blog

28. Januar 2025: Politik mit Mafiamethoden

Januar 28, 2025 | by f0goet01@gmail.com

Trumps politische Erfolge beruhen ausschließlich auf Drohungen, Erpressung und Mobbing. Trump ist ein Bully, der die Macht des Stärkeren ausübt. Aber das funktioniert natürlich nur, wenn man schwächer ist und Angst vor ihm hat. Das war jetzt auch außenpolitisch so, etwa mit Kolumbien. Trump hat das schon immer mit all seinen Feinden gemacht, indem er ihnen einfach gedroht hat, sie zu verklagen, unabhängig davon, ob das Recht auf seiner Seite ist oder nicht. Genauso geht er mit den Medien sowie mit Politikerinnen und Politikern um, die ihn nicht unterstützen. Das ist einfach seine Methode.

Er hatte damit immer wieder Erfolg, denn die Taktik ist sehr effektiv. Es erinnert an die Methoden der Mafia (und übrigens auch nicht unähnlich zu Putin, zum Beispiel die Atomkriegsdrohungen gegenüber Europa, oder auch zu Hitler, etwa das Münchner Abkommen). Doch das funktioniert nur auf der Grundlage von „Teile und Herrsche“, also solange alle Beteiligten sich einschüchtern lassen. Wenn das nicht mehr der Fall ist, bricht das ganze Gebäude zusammen. Ein geeintes Europa wäre nämlich stärker als Trump. Ich würde sogar sagen, wahrscheinlich auch ein geeintes Lateinamerika. Diese Einsicht lässt hoffen.

Übrigens, wie Timothy Snyder in seinem Buch „On Tyranny“ schreibt: Faschismus schafft erst die Probleme, die er dann vorgibt zu lösen, um damit seine eigenen politischen Ziele voranzutreiben. Für Trump war das während seiner ersten Amtszeit zum Beispiel das Chaos an der Grenze zu Mexiko, das dann den Bau einer Mauer rechtfertigte. Oder die angeblich eskalierenden Demonstrationen der Black-Lives-Matter-Bewegung, die dann Polizeigewalt legitimierten, um wieder Ordnung herzustellen.

Genauso verhält es sich in der Außenpolitik. Das Management des Panamakanals ist eigentlich kein Problem für die USA, aber plötzlich wird behauptet, dass China sich zu sehr einmische, was wiederum einen möglichen militärischen Eingriff rechtfertigen würde. Immer sind die anderen schuld, immer haben sie „provoziert“. Hitler rechtfertigte den Kriegsbeginn gegen Polen mit der faktisch unhaltbaren Behauptung, dass die polnische Armee auf deutschem Gebiet geschossen habe. Die Mafia verwüstet erst einen Laden, um dann Schutzgelder zu erpressen, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Und wenn nicht bezahlt wird, naja, dann ist man eben selbst schuld.

Trump behauptet, dass Amerika ausgenutzt wird und in der Welt nicht respektiert werde, um dann einen Handelskrieg mit hohen Zöllen vom Zaun zu brechen. Es ist die gleiche Vorgehensweise, Mafiamethoden, wenn es kein Regierungshandeln ist, oder Faschismus, wenn ein ganzer Staat dahintersteckt. Integere Menschen und demokratische Führungspersönlichkeiten machen das anders.

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